Im Wiener Stadtpark Kursalon steht der „AuMat” der Austria Manufaktur®. Die Manufaktur verfolgt das Ziel, nur die besten Produkte ausgewählter Traditionsunternehmen anzubieten. Kürzlich durften wir dem Geschäftsführer Alexander Mantz einige Fragen rund um den Automaten, die grundlegende Idee und die Zusammenarbeit mit Bischof Automaten stellen.
Wie sind Sie auf die Idee vom AuMat gekommen?
Das Konzept, nur die besten Produkte ausgewählter Traditionsunternehmen zu führen, ist nicht neu. Ihr gemeinsamer Ursprung ist die „Mutter“ aller Manufakturverbunde, die WIENER WERKSTÄTTE. Bis in die späten 1920er-Jahre galt sie als erstes Qualitätssiegel Europas und setzte weltweit neue Maßstäbe in Qualität und Vertrieb. Und da ich ein Verfechter der WW bin, hat es mich immer beschäftigt, wie eine derartige Innovation heute wohl aussehen würde. Im Logodesign der Austria Manufaktur haben wir diesen Zugang spürbar gemacht.
Qualitätsvolle Markenverbünde gibt es ja einige, ob als Shop und natürlich online. Unser Interesse galt aber der Erschließung neuer und direkter Vertriebswege, die Tradition und Moderne perfekt miteinander verschmelzen lassen können. Und da wird die Luft sehr dünn. Knapp vor dem ersten Lockdown ploppte dann plötzlich das Thema “Automat” auf und die diversen Lockdowns befeuerten das Thema. Daher haben wir uns auf die Suche gemacht und wurden … nicht fündig.
Wie sind Sie auf Bischof Automaten gestoßen?
Das war teilweise richtig abenteuerlich und wir sind uns manchmal vorgekommen, wie bei einer Rätselrallye, die uns sogar bis nach Asien geführt hat. Das Problem war, dass es tatsächlich unglaublich viele Arten von Automaten gibt. Aber unser Ziel war es hochwertige Produkte zu präsentieren, die in Österreich eine große Geschichte haben. Es musste also eine Maschine sein, die über ihren Zweck hinaus diese „Geschichte“ erzählen kann – und das an hochexklusiven Standorten, wo niemand einen „Automaten“ je vermuten würde.
Um weiterzukommen, mussten wir also in die Vergangenheit schauen. Denn, was viele nicht wissen, der klassische Automat selbst hat eine über 150-jährige Geschichte. Es war der Schokoladenproduzent Ludwig Stollwerck der sich bei einer USA Reise von einem Postkartenautomaten inspirieren ließ, einen Münzautomaten zu entwickeln, den er mit seinen Warenproben und Süßigkeiten befüllen konnte. Dieser „stumme Verkäufer“ war nicht nur funktionell, sondern auch extrem schön. Sein erster Automat namens „Merkur“ war ein richtiges Kunstwerk und hat im Jahr 1889 (!) eingeschlagen wie eine Bombe.
“Innovation ist, wenn sich zwei alte Ideen das erste Mal treffen” (Philipp Maderthaner). Diesen Leitsatz haben wir uns sehr zu Herzen genommen und gemeinsam mit der Agentur CREADOMA ein Jahr lang ein Automaten-Design aus der Sicht der WW entwickelt. Das hat uns die Sache aber nicht leichter gemacht. Im Gegenteil, wir brauchten nun jemanden, der diese ungewöhnlichen Anforderungen auch umsetzen konnte: Eine wunderschöne Maschine mit modernster Technik für typisch österreichische Traditionsprodukte.
Durch einen kleinen Bericht bin ich zufällig auf die Firma BISCHOF aufmerksam geworden, die in dieser Zeit eine Ost-Zweigstelle in Wien eröffnet hat. Kurz darauf bin ich mit Daniel Schnetzer zusammen gesessen. Ich würde es tatsächlich als eine glückliche Fügung bezeichnen. Es sollte ein weiteres Jahr benötigen Funktionalität, Design und Technik in perfekten Einklang zu bringen. Am Ende haben wir selbst alle gestaunt.
Wie lief die Zusammenarbeit mit Bischof Automaten ab? Sind Sie zufrieden? Was sind die Vorteile von Bischof Automaten?
Die Zusammenarbeit ist nicht gut, sie ist großartig! Daniel und sein Team haben sich perfekt mit unseren Anforderungen identifizieren können und liefern bis heute viele gute und wertvolle Inputs und Ideen. Gemeinsam werden laufend neue Lösungen entwickelt, die am Ende beiden nützlich und dienlich sind. Von der Technik, Logistik bis hin zur Warenwirtschaft und Design werden Erfahrungswerte und Kontakte ausgetauscht. Die große Herausforderung war und ist das effiziente Zusammenspiel zwischen Design und Technik. Aber dennoch, kein Grund zur Ruhe. Aktuell wird an der Entwicklung des AuMat 2.0 gearbeitet. Natürlich mit BISCHOF gemeinsam. Never change a winning team!
Wie ist das Feedback der Kunden, wird der AuMat gut angenommen?
Das Ergebnis hat unsere Erwartungen übertroffen! So war ich erstmals selbst Zeuge, wie sich Touristengruppen mit einem „Automaten“ fotografieren lassen und sogar Selfies schießen. Das Ergebnis ist nicht minder ausschlaggebend dafür, dass wir schwere Traditionsbetriebe wie Zauner, Gerstner, Imperial oder Schwarzes Kameel zu einer exklusiven Zusammenarbeit mit Austria Manufaktur gewinnen konnten.
Es beginnen nicht nur die Augen unserer Kunden zu leuchten, wenn sie vor einem AuMat stehen. Auch unsere Partner und die Kunden von Bischof sind beeindruckt von dem, was offensichtlich alles möglich ist. Eine nette Geschichte am Rande: Es hat uns eine Firma aus Barcelona kontaktiert, die zehn Automaten der Austria Manufaktur bestellen wollte, um ihre Produkte darin zu verkaufen. Völlig absurd, aber es zeigt, welche Emotionen hier abgerufen werden. Und genau darum geht es schließlich. Der AuMat der Austria Manufaktur ist ein aktives Einkaufserlebnis. Damit feiert die moderne Automatie ein Comeback des Erlesenen und bringt die Menschen wieder zum Staunen.
Was befindet sich im AuMat?
Im AuMat befinden sich erlesene Erzeugnisse österreichischer Traditionsunternehmen. Weltbekannte Marken mit großer Geschichte, die für Österreich stehen. Mehrheitlich von ehem. K. u. K. Hoflieferanten, die bereits das Kaiserhaus belieferten. Die Erzeugnisse waren damals schon die exklusivsten im Land – und sind es bis heute. Traditionsunternehmen und Manufakturen leisten mehr denn je einen wichtigen Beitrag zur Wahrnehmung heimischer Kultur. So bekommt man auf dem AuMat Screen interessante Informationen über diese Unternehmen und ihre Produkte. Über einen QR-Code kann man sich schließlich mehr Geschichten, Fotos und Videos auf sein Handy oder Tablet spielen – frei nach dem Motto: „Die Welt wird besser, wenn wir jene unterstützen, die sie bereits besser machen.“
Hat der AuMat spezielle Funktionen?
Der aufwendige AuMat hat so ziemlich alles was heute möglich ist. Der Screen hat eine Warenkorbfunktion und man kann mit Karte, Handy oder Bargeld bezahlen. Wir können Aktionen aufs Handy schicken, die vom integrierten QR-Code-Leser entsprechend ausgeführt werden können. Weiters kann man sich einen Beleg mit ausgewiesener MwSt. ausdrucken – ab 20,- Euro ist das ja auch verpflichtend. Im AuMat hat es stetig die gleiche Temperatur – er wird also gekühlt oder beheizt. Dazu steht dem Kunden eine eigene Hotline zur Verfügung. Tag und Nacht – 24/7.
Wo steht/stehen der/die AuMat/en? (Adresse)
Aktuell steht der AuMat im Wiener Stadtpark Kursalon. Mit den Standorten Flughafen, Uno-City und Rathaus sind wir in guten Gesprächen. So auch mit den exklusivsten Hotels in Wien, wo wir ein besonders großes Interesse bemerken. In Kürze nehmen wir an der Ausschreibung der Wiener Hofburg und Schönbrunn teil. So hoffen wir, dass wir noch im Mai mit einem eigens designten K. u. K.- AuMat in die Hofburg und in Schönbrunn einziehen werden. Das wäre eine kleine Sensation und unser persönliches Highlight für dieses Jahr!
Haben Sie im Automatenbereich noch erweiterbare Zukunftspläne?
Austria Manufaktur® ist eine eingetragene Unionsmarke, die den aufwendigen AuMat als exklusives Shop-In-Shop Konzept betreibt und rund um die Uhr betreut. Der Standortgeber trägt kein Risiko. 1,5 m² Standfläche werden abgegolten. Es entstehen weder Aufwand noch Kosten für den Standortgeber. Auf Wunsch kann das Design der jeweiligen Umgebung angepasst werden. Noch konzentrieren wir uns auf den Raum Wien und Umgebung. Aber es gibt schon Anfragen aus weiteren Bundesländern und aus dem Ausland. Zum Teil werden wir es mit der eigenen Struktur umsetzen, mittelfristig werden wir dafür ein eigenes Franchise-Konzept erarbeiten.
Vielen Dank für das Interview und die tollen Bilder vom AuMat. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg.